FELDSTUDIE GÖPPINGEN

Verlag Kunsthalle Göppingen CD

Astrid & Ephraim Wegner

For the hour-long production Feldstudie Göppingen three one-take audio recordings of exactly the same length are layered over each other. These recordings were taken in the centre of Göppingen and serve as sound archive for the composition. The given time structure also determines the compositional frame of the work.

Following the flâneur motif who is strolling through the city streets and interweaving personal memories with immediate sensations they wandered through the city centre and absorbed and picked up whatever they found and met. They planned three routes to record multiple sounds at different times of the day. Both artists tried various ways and played with their walking pace to adjust the timing of the single walks, before they picked up audio recordings along the way.

The result is a musical reinterpretation that allows recipients to acoustically coexist in several places at various times. The auditor strolls through a digitally manipulated, virtual road and path network. Recurrent motifs as humming car noises, cheerful birds‘ twittering, and the sound of human voices and steps meet machinery murmur, the grinding sound of a shoemaker’s equipment, the sizzling noise of steam pressure and church organ music.

Feldstudie Göppingen was created as a contribution to the Spurensuche (search for traces) project of the Netzwerk für Neue Musik Baden-Württemberg. From 3 October until 30 October 2016 the work could be explored in public space with three sound walks along 57 stations in the city centre.

The visitors could re-listen the captured sound episodes at their places of origin, retrace the walking routes and re-experience them. To avoid getting lost they could get a multi-dimensional map, where the three walking routes as well as the stations were marked.

Different devices were available to listen to the sounds of the stations and to compare the existing noises with their individual listening experience. At the same time a sound installation that transformed the three audio recordings into a one hour-loop took place on two floors of the Kunsthalle Göppingen using one speaker for each route.

For the CD release the artists further processed the sound tracks of the sound installation into a stereo version. Enclosed you will also find additional information on the working process and graphics of the single field recordings.

http://www.kunsthalle-goeppingen.de/

Für die einstündige Produktion Feldstudie Göppingen werden drei exakt gleich lange One-Take-Tonaufnahmen übereinander geschichtet. Diese Recordings wurden in der Göppinger Innenstadt aufgezeichnet und dienen als Klangarchiv für die Komposition. Gleichzeitig bestimmt die vorgegebene Zeitstruktur auch den kompositorischen Rahmen des Werks.

Dem Motiv des Flaneurs folgend, der durch die Straßen schlendert und dabei ständig zwischen den Zeiten, zwischen Erlebtem und gegenwärtigen Sinneseindrücken steht, spazierten sie durch die Innenstadt und nahmen auf und mit, was ihnen begegnete. Es waren drei Routen durch die Stadt geplant, deren Geräusche zu verschiedenen Tageszeiten aufgezeichnet werden sollten. Die beiden Künstler testeten hierfür diverse Wegstrecken und spielten mit der eigenen Schrittgeschwindigkeit, um das Timing der einzelnen Wege aufeinander abzustimmen. Anschließend wurde der Künstlerkörper mit technischen Mitteln erweitert – Mikrofone und Aufnahmegeräte speicherten die Klangverläufe und machten die Erfahrung wiederholbar und wieder abrufbar.

Das Ergebnis ist eine musikalische Neuinterpretation, in der sich der Rezipient akustisch gleichzeitig an mehreren Orten zu verschiedenen Tageszeiten wiederfindet. Die Zuhörer wandeln durch ein digital manipuliertes, fiktives Netz von Straßen und Wegen. Wiederkehrende Motive wie das Rauschen fahrender Autos, helles Vogelgezwitscher und die zur Soundkulisse verwobenen Artikulierungen und Schritte vorbeieilender Menschen treffen auf Geräusche von Maschinen, das Schleifen einer Schuhmacherapparatur, auf das Zischen heißen Wasserdampfes oder die Klänge einer Kirchenorgel.

Feldstudie Göppingen entstand im Rahmen des Spurensuche-Projektes des Netzwerks für Neue Musik Baden-Württemberg. Vom 03. Bis 30.10.2016 war die Arbeit als Kunstaktion im öffentlichen Raum mit drei Soundwalks entlang 57 Klangstationen in der Göppinger Innenstadt präsent.

Die eingefangenen Klangverläufe konnten so am Ort ihres Entstehens zu einer anderen Zeit nachgehört, der Weg nachvollzogen und selbst erlebt werden.

Zeitgleich wurde im Foyer der Kunsthalle Göppingen die musikalisierte Version des Materials als Klanginstallation auf je einem Lautsprecher pro Wegstrecke über zwei Stockwerke ausgestellt.

Für die vorliegende Veröffentlichung haben die beiden Künstler die einzelnen Tonspuren der Klanginstallation weiterverarbeitet und als Stereofassung aufbereitet. Beiliegend finden Sie außerdem zusätzliches Info- und Bildmaterial zu dem Arbeitsprozess und grafische Darstellungen der einzelnen Fieldrecordings.

http://www.kunsthalle-goeppingen.de/

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